Die Geschichte

Echte münsterländische Tradition

Ein Jäger ging „nach des Wirthen Adams Hauß“

Im 18. Jahrhundert war hier die Familie Wenneker um das Wohl des Gastes besorgt. Bereits 1699 ist ein Hinderich Wenneker an dieser Stelle bekannt. Sein Sohn Adam betrieb hier spätestens seit 1720 eine Gastwirtschaft, denn nach einer alten Urkunde ging am 28.3.1720 ein Jäger des Domkapitels zu Münster „nach des Wirthen Adams Hauß“, um dort einen Krug Bier zu trinken. Adam Wenneker hat das Bier, das er verkaufte, offenbar auch selbst gebraut, denn nach seinem Tode übertrug die Witwe im Jahr 1750 dem gemeinsamen Sohne Bernd das Haus einschließlich „Braugerätschaften“. Bernds Sohn, der wiederum Adam hieß, verstarb 1793, ohne einen männlichen Erben zu hinterlassen.
Im selben Jahre heiratete die Witwe in 2.Ehe einen Hermann Kloppenborg. Damit begann die Geschichte der Familie Kloppenborg an dieser Stelle.

Fährmann, Fischer und Brauer

In Emsdetten begann die Geschichte der Familie Kloppenborg rund 150 Jahre früher. Der Ur-Ur-Großvater von Hermann Kloppenborg, der den Beinamen „genannt Fischer“ führte, ist wahrscheinlich von „Kloppenborgs Fähre“, einer Emsfähre beim nahe gelegenen Ort Hembergen, nach Emsdetten in die Gegend der heutigen Mühlenstraße zugezogen. Von Beruf war er auch Brauer. Man kann annehmen, dass Gastwirtschaft und Brauerei an der Mühlenstraße über mehrere Generationen hin betrieben wurde. Bekannt ist, dass mindestens seit der Zeit des Vaters von Hermann Kloppenborg dort eine Gastwirtschaft bestanden hat. Ein Bruder von Hermann Kloppenborg, der das Stammhaus an der Mühlenstraße übernahm, war dort ebenfalls Schenkwirt.

Gastwirtschaft, Bierbrauerei, Essigbrauerei, Bäckerei und Handel

Hermann Kloppenborg betrieb zu Beginn des 19. Jahrhunderts neben der von der Familie Wenneker übernommenen Gastwirtschaft mit Bierbrauerei auch eine Bäckerei, eine Essigbrauerei sowie Handel. Seinen Essig, auch „Sauher“ genannt, verkaufte er sowohl in Emsdetten als auch in den umliegenden Ortschaften. Mitte des 19. Jahrhunderts übertrug Hermann Kloppenborg sein Vermögen auf seinen Sohn Joseph. Dieser führte die Erwerbszweige des Vaters weiter und ergänzte sie noch um die Landwirtschaft. Von 1860 an war auch die neu gegründete Rektoratsschule für einige Jahre im Hause Kloppenborg untergebracht. Um 1875 übernahm der Sohn Adam die Gastwirtschaft und zunächst auch die Brauerei, die er aber später aufgab.

Entwicklung zum Hotel

Nachdem 1925 das damalige Haus abgebrannt war, ließ Adam Kloppenborg die Ruine abreißen und einen Neubau errichten, dessen äußere Gestalt bis heute im Wesentlichen erhalten ist. Als er im selben Jahr starb, übernahm sein Sohn Joseph die Gastwirtschaft und entwickelte sie zu einem kleinen Hotel. 1959 übernahm der jetzige Inhaber, Hans Kloppenborg, ein Enkel von Adam Kloppenborg, den Betrieb, modernisierte ihn grundlegend und baute Hotel und Gastwirtschaft weiter aus. Der Sohn Frank, gelernter Koch und Hotelbetriebswirt, leitet die Küche und bereitet sich auf den Generationswechsel vor.